Mineral des Monats 2023

Aufgrund von vielen Wünschen ist nun endlich der Rosenquarz zum Mineral des Monats gekürt wurden. Juhu!!! Rosenquarz ist eine Varietät des Minerals Quarz. Eine Varietät ist eine unterschiedliche Ausbildung eines Minerals in Bezug auf seine Farbe, Transparenz, Tracht oder Habitus. Farbabweichungen können beispielsweise durch eine geringe Änderung der chemischen Zusammensetzung (Spurenelemente) oder durch radioaktive Strahlung entstehen. Die Färbung beim Rosenquarz ist noch nicht komplett geklärt und es gibt unterschiedliche Ansichten. Die gängigsten Publikationen und Untersuchen zeigen aber, dass im Rosenquarz mikroskopisch kleine faserige Einschlüsse eines rosafarbenen Borosilikates, verwandt mit Dumortierit, für die Färbung sorgen. Rosenquarz findet man in granitischen Pegmatiten und hydrothermalen Gängen. Bei uns im Museum gibt es auch einen großen Rosenquarz zum Anfassen – Kommt doch mal wieder vorbei!

Das Mineral des Monats November ist vielen sicherlich auch als Schmuckstein bekannt. Der Labradorit zeichnet sich besonders durch sein schönes Farbenspiel aus. Eine Mischung aus Interferenz und Spiegelung des Lichtes an winzigen submikroskopischen Entmischungslamellen sorgt für diese Besonderheit des Labradorits. Mineralogisch gesehen ist Labradorit ein Plagioklas und gehört somit auch zur Feldspat-Gruppe. Namensgebend ist die Halbinsel Labrador in Kanada. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Labradorit dort wahrscheinlich zum ersten Mal entdeckt.

Johann Wolfgang von Goethe beschäftigte sich auch intensiv mit naturwissenschaftlichen Fragen. Sein Hauptinteresse galt unterwandertem der Geologie und der Mineralogie. Daher überrascht es vielleicht auch nicht, dass es ein Mineral gibt, das nach ihm benannt ist – unser Mineral des Monats Oktober. Goethit ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ von schwarzbrauner bis schwarzer oder durch Verwitterung hellgelber Farbe. Allerdings unterscheidet sich hiervon die sogenannte Strichfarbe, denn Goethit hat eine gelbbraune Strichfarbe. Die Strichfarbe bezeichnet die Farbe des Mineralpulvers, die als einfache Bestimmungsmethode zur Unterscheidung von äußerlich ähnlich erscheinenden Mineralen verwendet wird. Zur Bestimmung der Strichfarbe wird das Mineral mit etwas Druck über eine meistens weiße Hartporzellan-Tafel gerieben. Goethit entwickelt, wie in diesem Fall hier, häufig nadel- bis radialstrahlige Kristalle.

Das Mineral des Monats September ist der Pyrrhotin. Dieser ist auch unter dem Namen Magnetkies bekannt. Dieser Name weist direkt auf seine magnetische Eigenschaften hin. Pyrrhotin tritt häufig in magmatischen Erzlagerstätten auf. In diesen ist er in der Regel eng mit Chalcopyrit und Pentlandit verwachsen. In den magmatischen Lagerstätten, wie beispielsweise dem Bushveld Komplex in Südafrika, ist er auch von wirtschaftlichem Interesse, da dieser auch Nickel in seine Struktur einbaut. Das Ausstellungstück für das Mineral des Monats kommt aus Trepča. Ein sehr bekannter Fundort für Minerale (insbesondere Sphalerit).

Im Rahmen unserer aktuellen Sonderausstellung „Blühende Minerale“ darf natürlich auch eine Sandrose nicht in der Kategorie Mineral des Monats fehlen. Daher ist das Mineral des Monats August diese schöne kleine Sandrose. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine versteinerte Rose. Es ist lediglich die Rosenform, die den Namen gibt. Mineralogisch handelt es sich in diesem Fall um Gips. Diese Sandrosen entstehen in heißen und trockenen Wüstengebieten. Die besonderen klimatischen Bedingungen sorgen dafür, dass Grundwasser durch Kapillarkräfte an die Oberfläche gebracht wird. In diesem Wasser sind die Bausteine für das Mineral Gips gelöst. Durch die Verdunstung und die Übersättigung der Lösung kristallisiert Gips in diesen charakteristischen, blattförmigen Strukturen aus. Die bekanntesten Sandrosen findet man in Nordafrika. In unserer Ausstellung können Sie mehrere große Sandrosen sehen und sogar auch anfassen. Kommen Sie also gerne einmal wieder vorbei!

Diese schönen grünen Kristalle, sind das Mineral des Monats Juli. Pyromorphit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem. Das kann man auch sehr schön an den Kristallen sehen. Typischerweise kommt Pyromorphit oberflächennah in Verbindung mit Bleilagerstätten vor. Dabei entsteht Pyromorphit sekundär als Verwitterungsprodukt von Mineralen wie beispielsweise dem Galenit. Und irgendwie erinnert dieses Mineral doch auch an eine schöne Ansammlung von grünen Pflanzen oder einer grünen Wiese, oder? Das passt natürlich auch zur Sonderausstellung FlowerPower, die Ihr noch bis Oktober bei uns anschauen könnt.

Das Mineral des Monats ist Baryt, der auch unter dem Namen Schwerspat bekannt ist. Das Synonym Schwerspat verrät auch schon seine Besonderheit: die hohe Dichte. Diese Eigenschaft bedingt auch die Anwendung von Baryt, da der größte Teil der Weltproduktion für Bohrspülung bei Tiefenbohrungen verwendet wird. Diese sind insbesondere für Erdöl- und Erdgasbohrungen sowie Geothermie nötig. Bekannte Vorkommen in Deutschland sind unteranderem die Grube Clara. Dort wird Baryt auch noch gefördert und findet spezielle Anwendungen. Die größten Produzenten weltweit sind aber China, Indien und Marokko. Die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. hat Baryt zum Mineral des Jahres 2023 gewählt.

Diesen Monat ist die Kategorie Mineral des Monats passend zur neuen Sonderausstellung „Blühende Minerale“. In dieser Sonderausstellung sehen wir den Zusammenhang zwischen Botanik und Mineralogie. Einige Minerale sehen aus wie Blumen, wie beispielsweise die Sandrose und dieser Holzopal. Aber auch das Thema Symmetrie wird in der Ausstellung erklärt und warum es Unterschiede zwischen Blüten und Mineralen bei der Symmetrie gibt. Weitere Themen sind Anzeigepflanzen, Düngemitteln, Biomining, Stein und Wein, sowie Fossilien.

Der bergmännische Name Zinkblende verrät direkt, was das Mineral Sphalerit chemisch ist – ein Zink-Sulfid. Sphalerit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist tetraedrische und dodekaedrische Kristalle. In Abhängigkeit der genauen Zusammensetzung hat Sphalerit eine gelbe, rote, braune oder schwarze Färbung. Sphalerit ist vom wirtschaftlichem Interesse, da es auch Gallium, Germanium und Indium einbauen kann. Diese sind wichtige Elemente für Industrie und Technik.